Freitag, 20. Juni 2014

Genug Honig...

Schön, dass Sie wieder dabei sind.

Genug des süßes Honigs, einen Säugling zu haben ist nicht immer nur schön, man liegt nicht den ganzen Tag glückselig im Bett und betrachtet sein Baby beim Schlafen. Man dreht auch nicht endlose Runden durchs Dorf und schiebt mit stolz geschwellter Brust den Kinderwagen vor sich her. Und man shopped sich auch nicht den lieben langen Tag durch Baby Boutiquen.
Schön wär's vielleicht...


Mami sein ist anstrengend, schön und erfüllend, aber nicht immer einfach und ich bin mir jetzt schon sicher, dass es nicht leichter wird umso älter Ian wird.

Ich meine, ernsthaft - Sie kennen das!
Es ist so, seid er auf der Welt ist, mit einem Schlag änderte sich alles und er war von der Sekunde an permanent nur noch in meinem Kopf. Alles dreht sich seither um Ian.
Seit seiner Geburt hatte ich keine Sekunde Feierabend - bzw. bis vor knapp einer Woche.

Das musste ich erst lernen.
Ich bin immer für meinen Sohn da, doch ich habe mich anfangs sehr verkrampft. Ich fühlte mich jede Sekunde verantwortlich, selbst wenn er schlief konnte und wollte ich nicht so recht abschalten.
Doch mit den Wochen wurde ich sicherer, sicherer im Umgang mit Ian und sicherer seiner Bedürfnisse und Wünsche.
Mittlerweile haben wir eine Kommunikation die es ermöglicht, dass er nicht weint. Das ist erleichternd, das ist Nerven schonend und es macht glücklich und zufrieden.

Die meisten Babys, weltweit, werden abends unruhiger und haben ihre Schreiphasen, so auch Ian. Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, er wurde am Dienstag 13 Wochen alt und es hat bestimmt 10 Wochen gedauert bis sich das einpegelte...

Seinen ersten Entwicklungssprung hatte Ian so um die vierte und fünfte Lebenswoche, es war schrecklich, er hat geheult, ich hab geheult ... das ging ca 17 Uhr los, bis in die Nacht. An Schlaf war nicht zu denken und wenn Ian tagsüber eingeschlafen war setzte ich mich in die Stube und tat gar nichts.

Danach ging es einige Zeit ganz gut, wir lernten uns immer besser kennen und ich wusste nun schon wann er unruhig werden würde, was er dann gerne mochte und brauchte. Seinen zweiten Entwicklungssprung um die achte Woche war nicht so heftig und ich konnte ihn ganz gut managen. Tagsüber war er wie immer, gut drauf, lachte und spielte mit mir, jedoch waren die Abendphasen ziemlich anstrengend.

Um die elfte Woche kündigte sich langsam der dritte Sprung bei Ian an und er verschlief ihn in der zwölften Woche komplett. Die Abendphasen umgingen wir jedoch geschickt, denn wir fingen einfach an zu der Zeit raus zu gehen und ihn mit dem Kinderwagen in der lauen Abendluft durchs Dorf zu schieben, in der er eigentlich unruhig sein wollte.
Es hat sich bei uns jetzt einfach so etabliert. Wenn ich merke Ian hatte einen - für ihn - aufwühlenden Tag und er kommt am Abend schlecht zur Ruhe bzw. weint beim Zubett bringen, dann schnappen wir uns den Hund, das Baby, den Kinderwagen und gehen eine halbe Stunde, manchmal auch eine Stunde (je nach Laune und nach Wetter) durchs Dorf.
Das Verdeck das Wagens klappe ich ganz runter, so dass Ian die Bäume und den Himmel sehen kann, er genießt die Abendluft und plappert fröhlich im Wagen vor sich hin. Einschlafen tut er da in den seltensten Fällen und wenn, dann kurz vor der Haustür.
Aber er bekommt dadurch innerliche Ruhe und entspannt sich. Ich sehe ein glückliches Kind vor mir und keines was aufgewühlt im Bett seinen Tag verarbeitet und damit schlecht zurecht kommt.

Für einige von Ihnen mag das nach unnützer Arbeit klingen, zu aufwendig und umständlich.
Klar, vielleicht tut es auch ein Stubenwagen oder eine Wiege, vielleicht noch ein abendliches Fläschchen (das haben wir bei schlechtem Wetter auch mal gegeben), aber ich persönlich finde nichts schöner, als seine strahlenden - wenn auch müden - Äuglein , die raus in die Welt sehen.
Ooooh, ich merke da kommt der Honig wieder.
Ich kann nicht anders, es tut mir leid. Wann immer ich an meinen Sohn denke geht mir das Herz auf, selbst dann wenn ich von meinen zweieinhalb freien Stunden am Abend nur noch eine halbe habe, weil er wach wird und nicht mehr schlafen will, und diese halbe Stunde nutze ich um diesen Blog zu schreiben.
Sie müssen wissen, ich bin eine pünktliche zu-Bett-Geherin.

Nun zu letzten Samstag: Ich habe es gewagt, ich habe Ian mit seinen Papa allein gelassen, ganze zwei Stunden alleine gelassen und mich mit meiner alten Schulfreundin getroffen, dank der ich so eine schöne Perspektive bekommen habe und von der ich immer wieder das Feedback bekomme: Es ist richtig so wie wir es machen!
... Honig ist toll, oder?

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