Dienstag, 22. Juli 2014

Beikost Start

Hallo! Und einen frischen Dienstag!

Heute geht es um den Beikost-Start und wieso Möhrchen kein gutes erstes Gemüse sind.

Mit Beikost beginnt man nicht vor der 17. Woche und am besten um den sechsten Monat. Babys haben den sog. Zungenstreckreflex, der sie davon abhält etwas anderes an Nahrung zu sich zunehmen außer Muttermilch. Um den sechsten Monat herum nimmt dieser Reflex ab und das Baby hört auf Nahrung (z.B. Brei) aus dem Mund zu schieben, dann wissen Sie, dass Ihr Schatz bereit ist.
Selbstverständlich kann man ab circa der 17. Woche schon immer mal wieder was anbieten, das ist okay, so lernt Ihr Baby verschiedenste Konsistenzen schon einmal kennen.



Jedoch Finger weg von hartem Gemüse wie Karotten oder auch Nüssen! 
Wenn Ihr Baby diese harten Stückchen einatmet ist es nicht in der Lage sie wieder auszuhusten.

Wenn Sie mit Beikost beginnen gibt es verschiedenste Möglichkeiten.

Gläschen
Das was wohl die meisten Mütter tun, man kauft die Gläschen im Supermarkt (Alete, Hipp, Bebevita...). Schnell, praktisch, einfach, jedoch nicht grade günstig und nicht unbedingt gesund. Grade letzte Woche hing in meinem Lieblingsladen wieder ein Aushängeschild, dass Hipp Gläschen zurück ruft.
Wenn ich auf Gläschen zurück greifen müsste (weil man evtl. grade unterwegs ist, krank im Bett liegt usw.) würde ich die Babygläschen von Alnatura empfehlen.


Selbst kochen
Babybrei selbst herzustellen ist leichter als Sie denken und es macht zudem auch noch Spaß. Es ist wirklich einfach, Gemüse kochen/ dünsten, es abkühlen lassen, pürieren und abfüllen. Fertig.
Das geniale ist, dass man jede Mahlzeit super variieren kann. Süsskartoffel und Apfel? Wieso nicht?! Avocado und Banane? Lecker! Sie können es auch noch zusätzlich mit Muttermilch (ggf. Flaschennahrung) anreichern und so wird Ihr Baby bestens versorgt und isst es auch gleich doppelt gerne.
Um Brei abzufüllen gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Am besten eignen sich so eine Art Eiswürfelbehälter, Philipps Avent Becher, Eiswürfelbeutel, kleine Einmachgläser...

Ich möchte Ihnen noch zwei Rezepte für die ersten Tage vorstellen um Ihnen zu zeigen wie einfach es ist.

Avocado als Starter - Avocado hat eine ähnliche Fettsäurezusammensetzung wie Muttermilch und wird daher gerne vom Baby genommen.

2 TL Avocado
Muttermilch (o. Pre) zum Verdünnen
1. Avocado pürieren bis sie stückfrei und breiig ist, evtl. etwas Flüssigkeit zum Verdünnen benutzen.
2. Ihrem Baby nur so viel reichen wie es selbst nehmen mag. (Circa 1/2 TL bis 3 TL)
3. Ihr Baby wird zusätzlich noch gestillt.


Süsskartoffel - ein schönes Knollengemüse mit geringem glykämischen Index (GI), was bedeutet, dass es Baby länger satt bleibt, was es daher zu einem idealen Abendbrei macht.

eine kleine geschälte Süsskartoffel
Muttermilch (o. Pre) zum Verdünnen
1. Süsskartoffel schälen, kochen bis sie weich ist.
2. So lange pürieren bis es ein cremiger Brei ist und evtl. mit etwas Flüssigkeit verdünnen.
3. Reichen Sie Ihrem Baby nur so viel wie es selbst nehmen mag. (Circa 1/2 TL bis 3 TL).
4. Ihr Baby wird zusätzlich noch gestillt.

Quzelle: Beikostplan


BLW - Baby Lead Weaning
BLW bedeutet, dass man seinem Baby bei der Beikosteinführung freie Hand lässt und sich Ihr Kind selbst aussuchen darf was es wann probieren möchte. Das reicht von Brei bis hin zu allem was Ihr Baby sich selbst in den Mund stecken kann.
Was ist bei BLW zu beachten?

1. Beginnen Sie nicht zu früh. Ihr Baby muss aufrecht sitzen können, damit es sich nicht verschluckt.
2. Beginnen Sie nicht zu spät. Ihr Baby sollte nicht älter sein als zehn Monate, denn ab da an beginnen Babys zu mäkeln weil sie ihre Neugeborenen-Offenheit verlieren.
3. Achten Sie auf die Entwicklung Ihres Kindes. Ohne Zähnchen muss das gereichte Finger Food weich genug sein.
4. Denken Sie Hand-gerecht, denn Babys halten Dinge mit der Faust fest, also müssen die Stücke groß genug sein.
5. Achten Sie darauf ein ausgewogenes Angebot zu servieren, damit es zu keinem Mangel kommt.
6. Stillen Sie weiter wie gewohnt und bieten Sie erst nach der Stillmahlzeit (o. nach dem Fläschchen) Finger Food, Ihr Baby sollte satt sein, so macht das entdecken mehr Spaß. Ihr Baby weiß nämlich noch nicht, dass essen satt  macht.
7. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeit, am besten (Leitungs-)Wasser.
8. Machen Sie es sich so leicht wie Möglich, am besten dann wenn Sie und Ihre Familie selbst essen. 
9. Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt!
10. Sollten in Ihrer Familie bereits Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Verdauungsprobleme oder Allergien bekannt sein, so konsultieren Sie vorher Ihren Kinderarzt. Das selbe gilt für zu früh geborenen Babys.

Pingelig bei der Sauberkeit darf man nicht sein, da BLW eine ganz schöne Sauerei anrichten kann. Aber wenn Sie Fliesen oder Parkett haben und auf eine Tischdecke verzichten, dann sollte es halb so wild sein. ;)


Was tun wir?
Sie kennen mich ja mittlerweile auch ein wenig und werden sich wohl schon denken können, dass ich Ian keine Gläschen geben werde.
Wir werden ihm mit einem halben Jahr einen Monat lang Brei als Beikost geben, weil er Allergie gefährdet ist. Für diese Kinder ist es wichtig, dass nicht ausgerechnet Mohrrübe das erste Gemüse ist, dazu enthält sie zu viele Allergene.
Wir richten uns in etwa nach dem 33-Tage-Plan (siehe Link oben) und reichen nebenbei Finger Food, damit er das Essen erkundet und verschiedene Konsistenzen kennen lernt.
Nach dem Brei-Monat bekommt Ian nur noch das was wir auch essen, wird aber selbstverständlich noch so lange gestillt wie er es verlangt und er sich selbst abstillt.
Generell kann man sagen, dass das abstill-Alter von Kindern so um die 2,5 bis 3 Jahre liegt. Selbst Mütter die darüberhinaus noch stillen machen nichts falsch! Man kann so lange stillen wie Mutter und Kind möchten!

Bisher hat Ian schon bissl Joghurt (pur) und Süßkartoffel (püriert) probiert und an einer Banane gelutscht und abgebissen.


Ich danke für Ihre Zeit!

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